Rezension: Eine Insel im Meer - Annika Thor


06. Februar 2017

 

"Bewegende Kriegsgeschichte um zwei Flüchtlingsmädchen!"

 

Eine Insel im Meer (Band 1)


Autor: Annika Thor
Verlag:
Carlsen Verlag

Genre: Jugendroman

Altersempfehlung: 12 Jahre
Preis: 7,99
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 240
Ersterscheinung: 23. September 2001

ISBN: 978-3-551-31556-4
gelesen von: Romy





Buchbeschreibung:
Steffi und Nelli sind Töchter einer großbürgerlichen jüdischen Familie aus Wien. Um sie vor den Nazis zu schützen, schicken ihre Eltern sie auf eine Schäreninsel nach Schweden. Ein Exil, das nur wenige Monate dauern soll. Doch bald wird den Schwestern klar, dass daraus Jahre werden. Vor allem Steffi fällt es schwer, sich darauf einzustellen. Mit der Zeit aber wachsen Respekt und Nähe zwischen dem Mädchen aus besserem Haus und den einfachen Schären-fischern und sie erkennt, welches Glück sie und ihre Schwester hatten – und haben.





Zum Autor: 
Annika Thor wurde 1950 in Göteborg geboren und ist dort aufgewachsen. In Schweden hat sie sich einen Namen als Film- und Fernsehkritikerin gemacht, darüber hinaus schreibt sie selbst Theaterstücke und Drehbücher, auch für Kinder und Jugendliche. Für ihren Debütroman "Eine Insel im Meer" wurde sie mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet und für den renommierten August-Preis nominiert.

Cover:
Auf dem Cover sind zwei Mädchen abgebildet. Es ist anzunehmen, dass es sich hierbei um die zwei Protagonisten Steffi und Nelli handelt. Sie stehen am Strand. Vor ihnen ist das weite Meer mit endlosem Horizont. Der Himmel ist bewölkt. Der Titel ist in bordeauxroter Schreibschrift geschrieben.

Inhalt:
Nach Eintreffen Hitlers und der deutschen Wehrmacht in Österreich kam es kurze Zeit später zue Judenverfolgung. Vielerorts wurden jüdische Österreicher Opfer von Demütigungen und Übergriffen.
Einige wurden ihrer Geschäfte und Wohnungen beraubt, genau wie bei Steffi und Nelli. Deren Vater war Arzt und die Mutter früher Opernsängerin gewesen. Sie lebten in einer großen Wohnung, mussten aber diese schließlich verlassen.

Um ihre Kinder zu schützen nehmen die Eltern von Steffi und Nelli an einem Flüchtlingsprogramm teil. Beide Kinder werden fernab von ihren Eltern in ein fremdes Land mit einer fremden Sprache geschickt. Das Ende der Welt ist nun ihr neues zu Hause. Zudem kommen sie noch in zwei unterschiedlichen Familien unter sind nunmehr getrennt voneinander. 
Hinzu kommt das Heimweh nach dem alten zu Hause, die Sehnsucht nach den Eltern und die stetiger Ungewissheit, wie es den Eltern geht.
Nelli fügt sich sehr schnell in das Leben in Schweden ein. Mit ihren neuen Geschwistern freundet sie sich sehr schnell an und ist auch sehr aufnahmefähig gegenüber der Sprache.

Anders hingegen ist es bei Steffi. Ihr Start ist schwer. Zunächst hat sie eine sehr strenge und gläubige Ziehmutter. Sie muss nun im Haushalt helfen und auch als sie die Schule besuchen kann, findet sie so recht keine Freunde. Einige ihrer Klassenkameraden machen ihr ihren Einstieg so richtig schwer. Sie fühlt sich missverstanden und allein.

Fazit:
Der Roman hat mir im gesamten gut gefallen. Die Geschichte rund um die beiden Mädchen ist gut erzählt. Ein Kriegsdrama, was einen traurig stimmt und Mitfühlen lässt. 
Die Autorin hat gut die Empfindungen der beiden Mädchen wiedergegeben. Mir kamen deren Aussagen nie fremd oder abstrus vor. Jugendliche können sich damit identifizieren. Dazu ist der Schreibstil flüssig und sehr verständlich. Optimal für einen Jugendroman. Schade finde ich, dass die Geschichte rund um Steffi und Nelli nicht zu Ende erzählt wird und es weitere Bände gibt.
Die Altersempfehlung ab 12 Jahre halte ich für gerechtfertigt. Es könnte aber durchaus zu Rückfragen kommen.
Ich vergebe 4 Büchereulen.






Weitere Bücher der Autorin:

  • Eine Bank am Seerosenteich (Band 2)
  • Die Tiefe des Meeres (Band 3)
  • Offenes Meer (Band 4)
  • Ich hätte Nein sagen können

WERBUNG
Aufgeführte oder vorhandene Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.

0 Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Bitte beachtet, dass eure Daten beim Kommentieren für diesen Zweck von Blogger verarbeitet, bzw. gespeichert werden müssen. Wenn Ihr einen Kommentar abgebt, erklärt Ihr euch damit einverstanden