Rezension: Voran, voran, immer weiter voran - Ryan Bartelmay

20. November 2016

"Ein unaufgeregtes Familienepos aus dem amerikanischen Mittelwesten"

Voran, voran, immer weiter voran

Autor: Ryan Bartelmay
Verlag: Karl Blessing Verlag
Genre: Literatur
Preis: 21,99 €
Format: Hardcover
Seitenzahl: 432
Ersterscheinung: 30. März 2015
ISBN: 978-3-89667-526-2
gelesen von: Suzi Guzi

Buchbeschreibung:
Amerikanischer Mittelwesten, Anfang der 1950er-Jahre: Chic Waldbeeser hat gerade seine Highschool-Liebe Diane geheiratet und sieht hoffnungsfroh in eine Zukunft als Familienvater und Eigenheimbesitzer. Sein Bruder Buddy ist ein ruheloser Geist, dem es schwerfällt, seinen Platz im Leben zu finden und sesshaft zu werden, und der nicht weiß, dass seine Frau Lijy ihr eigenes Geheimnis hütet. Über fünfzig Jahre hinweg werden die beiden Brüder versuchen, trotz aller Schicksalsschläge und Niederlagen immer weiterzumachen. Und Chic wird im Alter noch eine letzte Chance bekommen, sein Glück zu finden.




In der Tradition von John Williams’ Stoner erzählt dieser epische Roman von zwischenmenschlichen Missverständnissen, die mit der Zeit zu unüberwindlichen Barrieren werden, vom Mittelmaß und den kleinen und großen Dramen des Lebens. Mit einer lakonischen und eingängigen Sprache macht Ryan Bartelmay uns zu Zeugen einer sich über ein halbes Jahrhundert entfaltenden Familiengeschichte.

Zum Autor:
Ryan Bartelmay, geboren 1975, hat an der Columbia University Kreatives Schreiben studiert. Seine Kurzgeschichten wurden in verschiedenen amerikanischen Literaturmagazinen veröffentlicht. Voran, voran, immer weiter voran ist Bartelmays erster Roman. Er ist Dekan an der erziehungswissenschaftlichen Fakultät des Kendall College in Chicago. Ryan Bartelmay lebt mit seiner Familie in Chicago.

Cover:
Das Cover ist sehr eintönig in gedeckten Farben gehalten. Es zeigt einen Wegweiser mit mehreren Richtungen. Meiner Meinung nach deutet das darauf hin, dass jeder selbst seinen Weg suchen muss.

Inhalt: 

Chic und Buddy Waldbeeser leben Anfang der 50er Jahre im mittleren Westen Amerikas und werden relativ jung zu Halbwaisen. Ihr Vater geht eines Abends raus in den Schnee, setzt sich hinter die Scheune und erfriert. Von ihrer Mutter können sie kaum auf Unterstützung hoffen, diese hat kurze Zeit später einen neuen Freund und zieht mit ihm nach Florida. Ihre Jungs bleiben alleine zurück. Buddy haut ebenfalls ab und zieht durch Amerika, immer auf der Suche nach einer neuen Münze für seine Münzsammlung. Dabei lernt er unterwegs eine indische Frau - Lijy - kennen und lieben und sie vermählen sich.

Chic lernt an der Highschool Diane kennen und heiratet sie, mehr aus Einsamkeit als aus Liebe. Während der Hochzeitsfeierlichkeiten massiert ihm Lijy den Rücken, was zum ersten Zoff mit seiner Frau führt, der sich bis in die Flitterwochen zieht. Während der Flitterwochen haben sie das erste und glaube auch das letzte Mal Sex. Diane wird schwanger und sie bekommen einen Sohn - Lomax. Dieser ist etwas anders als andere Jungs, wissbegieriger, ruhiger, was Chic etwas irritiert.

Zur gleichen Zeit fühlt Lijy, die mittlerweile mit Buddy wieder in Chics Nähe wohnt, sich von Buddy alleine gelassen. Dieser ist ständig unterwegs, was ihr nicht passt. Aus Trotz und um auch Buddys Aufmerksamkeit zu erregen, lässt sie sich auf einen One Night Stand mit einem Mann ein und wird prompt schwanger. Um Buddy nicht unnötig zu verletzten, einigt sie sich mit Chic dadarauf, ihn als Vater anzugeben. Buddy ist natürlich sauer und bricht vorerst den Kontakt zu Chic ab. Im Laufe der Geschichte kommt es immer wieder auch zu Zeitsprüngen in die Zukunft, in die man in das Leben von Mary eintaucht. Diese wurde im Leben mehrmals enttäuscht und hofft immer wieder auf einen Neuanfang. Sie heiratet Green, einen Mann den sie grade mal paar Tage kennt. Dieser erleidet nach 2 Wochen einen Schlaganfall und ist halbseitig gelähmt. Mary fechtet einen inneren Kampf aus, entweder will sie bei ihm bleiben und ihn pflegen oder abhauen. Sie lernt denn nunmehr alten Witwer Chic kennen und plant mit ihm durchzubrennen, ob es ihr gelingt?

Mein Fazit:
Was soll ich zum Erstlingswerk von Ryan Bartelmay sagen. Das Buch entspricht nicht meinem Geschmack, es ist schwermütig und ich finde es sehr deprimierend. Im Buch geht es um die Einsamkeit der Menschen, die sie zum Teil selbst zu verschulden haben. Es geht um Verlust, es geht ums Leben. Die Hauptakteure bemitleiden sich selbst, kommen nicht in die Gänge. Klar haben sie mit einigen Verlusten zu kämpfen und das es einem danach nnicht gut geht, kann ich nachvollziehen. Mir kommt es ausserdem so vor, als ob Chic geistig etwas nachhinkt. Seine verquere Denkweise kann ich manchmal gar nicht verstehen.

Ich kann diesem Buch leider nur 2 Büchereulen vergeben.

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